Veranstaltungsreihe «Das andere Buch an der Uni»
- Margrit Schriber liest aus «Die hässlichste Frau der Welt»
- Bibliothek der Universität St.Gallen, unter der Kuppel
- Donnerstag, 18. März 2010, 19.30 Uhr
- Eintritt frei
Über das Buch
Mitte des neunzehnten Jahrhunderts tingeln zwei junge Frauen durch Europa. Die eine ist als «die Affenfrau» der Star einer Freakshow, die andere ist eine junge Tänzerin, deren Schönheit dazu dient, die Abnormität des Stars noch zu steigern.
Charles Darwin nannte sie «eine bemerkenswert feine Frau mit einem dicken Bart», und sie stand jahrelang im Mittelpunkt der Debatten darüber, ob Gott bei seiner Schöpfung ein Fehler unterlaufen sei: Julia Pastrana, «die grösste Attraktion aller Zeiten» und «die hässlichste Frau der Welt», wie ihr Impresario und späterer Ehemann Theodore Lent sie auf den Plakaten zu seiner Sideshow bewarb. Der findige Schausteller engagierte dazu ein junges Mädchen aus der Innerschweiz, das im Hafen von Southampton das Schiff nach Amerika verpasste. Als Rosie la Belle soll sie mit einer erotischen Tanznummer das wohlige Entsetzen des Publikums beim Auftritt der Affenfrau verstärken. Rosie liebt das Variété, aber sie empfindet auch tiefes Mitleid mit dieser Missgestalt, deren Dienerin und Vertraute sie auf ihrer Tournee durch Europa wird. Ein Roman über das Schicksal eines verkannten Wesens, über die Licht- und Schattenseiten menschlicher Neugier, über Hässlichkeit und Schönheit, Sensationslust und wissenschaftlichen Forschungseifer.
Über die Autorin
Margrit Schriber wurde 1939 in Luzern als Tochter eines Wunderheilers geboren. Sie wuchs auf in Brunnen und Küssnacht am Rigi. Bankangestellte, Buchhalterin, Mannequin und Fotomodel waren Umwege zu dem von Anfang an gesetzten Ziel: Schriftstellerin zu werden. Sie lebt in Zofingen und in der französischen Dordogne.